Letztes Update: 15. Juli 2024
Erfahren Sie, wie Sie im Urlaub teure EU-Roaming Gebühren vermeiden können. Der Artikel bietet praktische Tipps und Tricks, um in Europa kostengünstig zu telefonieren und mobil zu surfen.
Telefonieren, simsen und surfen kostet im EU-Ausland grundsätzlich genau so viel wie zu Hause. Das legt die EU-Roaming-Verordnung fest, die für die 27 EU-Mitgliedstaaten sowie für Liechtenstein, Norwegen und Island gilt. Wer hier unterwegs ist, kann also ohne zusätzliche Kosten zum Smartphone greifen. „Mehrkosten können allerdings entstehen, wenn sich Reisende in Grenzgebieten aufhalten und sich das Smartphone in das Netz eines Nicht-EU-Staates einwählt”, erklärt Erol Burak Tergek, Jurist und Experte für Telekommunikation bei der Verbraucherzentrale NRW. „Vorsicht ist auch auf Schiffen oder im Flugzeug geboten, denn dort gilt die EU-Roaming-Verordnung nicht.” Mit den richtigen Einstellungen am Smartphone können Reisende unerwünschten Gebühren aber vorbeugen.
Wer sich in Griechenland nahe der türkischen Grenze sonnt oder vom Bodensee auf die Schweizer Grenze blickt, kann unter Umständen unbemerkt das europäische Mobilfunknetz verlassen. Bei vielen Smartphones ist die automatische Netzwahl aktiviert, sodass sich das Gerät immer mit dem Netz verbindet, aus dem es die stärksten Signale empfängt. Für die Nutzung mobiler Daten oder das Telefonieren fallen dann unmittelbar Gebühren des jeweiligen Netzbetreibers an. Um Kosten zu vermeiden, sollte in Grenznähe überprüft werden, ob das Smartphone noch mit dem Netz des EU-Landes verbunden ist. Zur Sicherheit kann auch die automatische Netzwahl deaktiviert werden.
Auf hoher See und in der Luft wird das Mobilfunknetz über Satellitentechnik ermöglicht. Die EU-Roaming-Verordnung gilt hier nicht. Roaming in derartigen Netzen verursacht daher in der Regel zusätzliche Kosten. Je nach Roaming-Abkommen des Netzbetreibers mit dem jeweiligen Satellitennetzbetreiber gelten ganz unterschiedliche Preise: Ein Megabyte (MB) kann bis zu 30 Euro kosten. Manche Airlines und Schiffe stellen ihren Passagieren auch WLAN zur Verfügung. Die Kosten dafür werden über die Kredit- oder Bankkarte abgerechnet.
Was passiert, wenn sich das Handy mit einem Satellitennetz oder mit dem Netz eines Nicht-EU-Staates über einen längeren Zeitraum verbindet? Vor ausufernden Rechnungen schützt Verbraucher:innen der sogenannte Kostenairbag. Sind Kosten von 59,50 Euro oder ein anderes vordefiniertes Limit erreicht, werden sie gewarnt und die Verbindung wird unterbrochen. Diese Kostenbegrenzungsfunktion für mobiles Datenroaming ist weltweit gültig.
Seit dem Austritt Großbritanniens aus der EU, gilt für dieses Land nicht mehr die EU-Roaming-Verordnung. Zumindest derzeit ändere sich nach Angaben für Kund:innen der Anbieter Telekom, Vodafone, o2 und 1&1 nichts. Teilweise begrenzen die Anbieter aber ihr Entgegenkommen bis Ende 2024. Reisende sollten sich bei ihrem Anbieter über die aktuellen Konditionen informieren.
Um EU-Roaming Gebühren zu vermeiden, sollten Sie einige Vorkehrungen treffen. Zunächst einmal ist es ratsam, die automatische Netzwahl auf Ihrem Smartphone zu deaktivieren. So verhindern Sie, dass sich Ihr Gerät unbemerkt in ein teures Nicht-EU-Netz einwählt. Zudem können Sie in den Einstellungen Ihres Smartphones festlegen, dass mobile Daten im Ausland generell deaktiviert sind. Dies ist besonders nützlich, wenn Sie sich in Grenzgebieten oder auf Reisen mit dem Schiff oder Flugzeug befinden.
Ein weiterer wichtiger Schritt, um EU-Roaming Gebühren zu vermeiden, ist die Überprüfung Ihrer Tarifoptionen. Viele Mobilfunkanbieter bieten spezielle Auslandspakete an, die günstige Konditionen für Telefonate, SMS und Datenvolumen im Ausland beinhalten. Informieren Sie sich vor Ihrer Reise bei Ihrem Anbieter über solche Optionen und buchen Sie gegebenenfalls ein passendes Paket.
Eine einfache Möglichkeit, um hohe Roaming-Gebühren zu vermeiden, ist die Nutzung von WLAN-Hotspots. Viele Hotels, Cafés und öffentliche Plätze bieten kostenloses WLAN an. Verbinden Sie Ihr Smartphone mit diesen Netzwerken, um im Internet zu surfen, Nachrichten zu senden oder Anrufe über Internetdienste wie WhatsApp oder Skype zu tätigen. So sparen Sie wertvolles Datenvolumen und vermeiden zusätzliche Kosten.
Wenn Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Datenroaming nutzen müssen, gibt es einige Tipps, die Ihnen helfen können, die Kosten im Rahmen zu halten. Stellen Sie sicher, dass alle automatischen Updates und Synchronisierungen auf Ihrem Smartphone deaktiviert sind. Diese können im Hintergrund große Datenmengen verbrauchen, ohne dass Sie es merken. Nutzen Sie stattdessen manuelle Updates, wenn Sie mit einem WLAN-Netzwerk verbunden sind.
Streaming-Dienste wie Netflix, YouTube oder Spotify verbrauchen große Mengen an Daten. Wenn Sie im Ausland unterwegs sind, sollten Sie diese Dienste nur über WLAN nutzen oder auf das Streaming verzichten. Laden Sie sich Ihre Lieblingsmusik oder -filme vor der Reise herunter, um sie offline genießen zu können.
Viele Smartphones bieten die Möglichkeit, den Datenverbrauch zu überwachen. Nutzen Sie diese Funktion, um stets im Blick zu haben, wie viel Datenvolumen Sie bereits verbraucht haben. Setzen Sie sich ein Limit und halten Sie sich daran, um unerwartet hohe Kosten zu vermeiden. Einige Mobilfunkanbieter bieten auch Apps an, mit denen Sie Ihren Datenverbrauch in Echtzeit überwachen können.
Die EU-Roaming-Verordnung bietet Ihnen die Möglichkeit, im EU-Ausland zu den gleichen Konditionen wie zu Hause zu telefonieren, zu simsen und zu surfen. Dennoch gibt es einige Fallstricke, die zu hohen Kosten führen können. Besonders in Grenzgebieten, auf Schiffen und in Flugzeugen sollten Sie vorsichtig sein und entsprechende Vorkehrungen treffen. Mit den richtigen Einstellungen und der Nutzung von WLAN-Hotspots können Sie EU-Roaming Gebühren vermeiden und Ihren Urlaub unbeschwert genießen.
Im Urlaub kann das Telefonieren teuer werden, wenn du nicht auf die Roaming-Gebühren achtest. Besonders in Ländern außerhalb der EU können hohe Kosten entstehen. Informiere dich daher vorab über die Roaming-Bedingungen deines Mobilfunkanbieters. Auch innerhalb der EU gibt es Ausnahmen, bei denen zusätzliche Gebühren anfallen können. Es ist ratsam, sich vor der Reise gut vorzubereiten und eventuell Alternativen wie WLAN-Telefonie oder lokale SIM-Karten in Betracht zu ziehen.
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